Tempelhofer Ufer

Umgestaltung der zentralen Eingangshalle

Das frühere Postamt SW 61 am Tempelhofer Ufer 1 in Berlin-Kreuzberg wurde 1900-1901 nach einem Entwurf von Hermann Struve erbaut. Es ist als Baudenkmal gelistet. Die zentrale Eingangshalle diente als Kundenzugang zur angrenzenden Schalterhalle und wurde mehrfach umgestaltet. Im Rahmen der Umnutzung des Gebäudes mit der Vermietung großer Büroeinheiten für anspruchsvolle Nutzer, wurde die Halle als repräsentative Eingangszone neu gestaltet. Die raumbildenden Elemente – die breite Treppe und die Rampe bleiben erhalten, während die Balustrade  zu einer Sitzbank umgestaltet wurde. Eine einheitliche Materialisierung mit Betonwerkstein fasst diese Elemente zusammen. Die Wände wurden bis zum oberen Abschluss der diversen Wand- und Türnischen mit einer Eternit-Welle verkleidet. Durch den ungewohnten Einsatz als Wandverkleidung entwickeln die Faserzementelemente eine überraschend haptische und visuelle Qualität und durch die Welle eine textile Anmutung. Eine indirekte Beleuchtung, die in den oberen Abschluss der Verkleidung integriert wurde, verstärkt zusätzlich die repräsentative Wirkung der Halle. Neben dem Betonwerkstein und der Faserzementverkleidung ist Eichenholz ein Bestandteil der reduzierten Materialpalette. Es wird als Sitzfläche und Abdeckung der Balustrade verwendet. Hier dient es zusätzlich als Heizkörperverkleidung. Außerdem wurden die Briefkästen und Werbeschildträger aus Eichenholz gefertigt. Ziel des Entwurfes ist es eine zurückhaltende aber gestalterisch anspruchsvolle räumliche Wirkung der Eingangshalle zu schaffen, um die Adresse Tempelhofer Ufer 1 stark aufzuwerten.

Architekt: mwf Architekten
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2017
Nutzfläche: 110 m2